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Schloss Barritskov

Das Hauptgebäude von Schloss Barritskov stammt aus dem Jahre 1916, wo gleichzeitig das alte Schloss aus dem 16. Jahrhundert abgerissen wurde. Die Reste des „alten Schloss Barritskov“ liegen als Ruine im privaten Park. Östlich des jetzigen Hauptgebäudes findet man die Verwalterwohnung, das Büro des Schlosses, die Volksküche und die früheren Stallungen, die in den Jahren 1880-84 gebaut wurden.

In Verbindung mit der Weiterentwicklung der Firma Aarstiderne wurden grundlegende Veränderungen in Bezug auf die Nutzung, das Aussehen und die Gebäude im Allgemeinen vorgenommen.

Schloss Barritskov ist seit dem Jahr 1261 bekannt, wo es sich in Besitz von Hr. Niels befand, der das Franziskanerkloster in Horsens gründete.


Barritskov war ein großes landwirtschaftliches Anwesen, das aufgeteilt war in die Ländereien des Schlosses, die im Besitz des Schlossherrn waren und von ihm bewirtschaftet wurden, und in Ländereien, die an leibeigene Bauern und Bedienstete verpachtet wurden. Der größte Teil der Ländereien der Gemeinde Barrit befand sich im Besitz von Schloss Barritskov, ebenso wie mehrere landwirtschaftliche Güter in den Gemeinden Vrigsted, Klakring und Rårup.


Der Schlossherr hatte verschiedene Rechte: er war von Steuern befreit, bestimmte über seine Leibeigenen – er konnte sie bestrafen, wenn Sie Regeln nicht befolgten, er hatte das Jagd- und Fischrecht für die gesamten Ländereien, das Herrlichkeitsrecht und vieles mehr. Der Schlossherr hatte jedoch auch verschiedene Pflichten: er musste die Steuergelder der Leibeigenen für den König und den Zehnten für die Kirche eintreiben, die ihm übrigens selbst gehörte, er hatte die Pflicht, Soldaten zu stellen und musste juristisch ausgebildetes Personal beschäftigen, das die Übernahme der verpachteten Ländereien bei verstorbenen Leibeigenen regelte, die Verträge mit den Leibeigenen verfasste usw.

Während der großen Landreform gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Leibeigenschaft aufgehoben, und die Bauern begannen, ihre Höfe freizukaufen. Ab 1855 waren die Bauern nicht mehr verpflichtet, Fronarbeit für den Schlossherren zu leisten, wodurch auf dem Anwesen ein großer Bedarf an Arbeitskraft entstand. Es wurden Arbeiter und Bedienstete eingestellt, und das Schloss entwickelte sich schnell zum größten Arbeitsplatz in der Gemeinde. Außerdem wurden Wohnungen für die Landarbeiter und die übrigen Angestellten gebaut.

In der Kurve westlich von Barritskov liegt ein altes Landarbeiterhaus – Barritslunds Hus – wo eine Zeitlang 2 polnische Familien mit 21 Kindern wohnten. Überhaupt bildeten die Angestellten eine vielfältige und internationale Versammlung: Der Molkereimeister war Holsteiner, und ein norwegisches Milchmädchen wurde von einem Tanzlehrer schwanger.

Südlich der Straße, am Mühlenteich, lag das Haus des Kutschers, die Schmiede, die Mühle (erstmalig im 15. Jh. erwähnt) und die Gärtnerei. Südöstlich vom Schloss lag das Haus des Wildhüters. Barritskov war quasi ein kleines Dorf – und Barritskovby die dazugehörende größere Ortschaft.


Nach ca. 150 Jahren als Großlandwirtschaftlichem Betrieb in adeligem Besitz wurde das Anwesen an die Familie Harttung verkauft, die das Gut weiter bewirtschaftete. Ab 1996 jedoch wurde der Betrieb auf den Anbau und den Verkauf von Bio-Gemüse umgestellt und die Firma, die wir heute als „Aarstiderne“ kennen, entstand.

Schloss Barritskov befindet sich in Privatbesitz und ist leider nicht öffentlich zugänglich.

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